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Holzmöbel lackieren – das sollten Sie beachten

Ob Sie ein tolles Möbelstück vom Flohmarkt frisch lackieren möchten oder Ihr Schrank in einer anderen Farbe neu erstrahlen soll: Wer Holzmöbel lackieren möchte, sollte dabei ein paar Dinge beachten. Wir verraten, wie der Neuanstrich gelingt und Sie lange Freude an Ihrem lackierten Möbel haben.

Holz schleifen vor dem Behandeln

Direkt lospinseln – das ist meistens keine gute Idee. Bevor Sie Ihr Holzmöbel lackieren, sollten Sie die Oberfläche von alten Lackschichten und Rückständen befreien. Dies gilt insbesondere für gebrauchte Möbelstücke und naturbelassenes Holz. Bereits lackierte Flächen, die noch in einwandfreiem Zustand sind, können hingegen ohne Abschleifen direkt lackiert werden. 

Für alle anderen Holzmöbel gilt: Damit die Oberfläche schön glatt wird, sollte das Holz je nach Oberfläche und Größe mit einer Schleifmaschine (Exzenterschleifer) oder Schleifpapier (Körnung 120) behandelt werden. Bei größeren Lackflächen können Sie vorab einen Abbeizer auftragen. Nach der Einwirkzeit dann mit einem Spachtel den alten Lack einfach abtragen.

Abschließend empfiehlt sich noch mal das Schleifen mit einem feineren Papier in der Körnung 180. Ebenfalls wichtig: Achten Sie in jedem Fall darauf, die Oberfläche danach gründlich zu säubern und Staubreste zu entfernen. 

Holz schleifen: ein wichtiger Schritt vor dem Lackieren

Grundierung wählen für den Außenbereich

Falls Sie Ihr Holzmöbel nur innerhalb der eigenen Wände nutzen möchten, brauchen Sie nicht zwingend eine Grundierung. Möchten Sie aber einen Tisch oder Stühle für den Garten oder Balkon neu lackieren, sollten Sie eine Holzschutzgrundierung auftragen. Hierfür tragen Sie einen Imprägnieranstrich mit einem Pinsel auf und lassen das Holz anschließend trocknen.

Welche Beschichtung ist die richtige?

Grundsätzlich kann man zwischen Lasierung und Lackierung unterscheiden:

Lackierung: Lacke bilden auf Holz eine geschlossene Schicht und bedecken den Untergrund komplett. Hier ist von der Maserung des Holzes – je nach Lack – mitunter nichts mehr zu sehen. In jedem Fall ist die Oberflächenstruktur glatt.

Öl: Durchsichtige Öle sorgen für eine frische, satte Eigenfarbe des Holzes. Im Gegensatz zu einer Lackierung entsteht aber keine geschlossene Oberfläche, sodass Dreck und Wasser weiterhin in die Holzporen eindringen können.

Lasierung: Bei einer Lasurschicht bleibt die Struktur des Holzes erhalten. Lasuren sind in verschiedenen Holztönungen erhältlich. Wenn gewünscht, können Sie mit einer Lasur auch helleres Holz dunkler gestalten.

Möchten Sie Ihr Holzmöbel in einer neuen Farbe nutzen, müssen Sie also immer zu Lack greifen. Geht es hingegen darum, die Holzoberfläche selbst in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, liegen Sie mit einer Lasierung oder Öl richtig.

Welcher Lack soll es sein?

Nicht nur bei der Technik, sondern auch bei den Lacken selbst gibt es zwei grundlegende Unterschiede. Es gibt wasserbasierte Acryllacke und lösemittelhaltige Alkydharzlacke:

  •  Acryllacke sind umweltfreundlicher, da sie keine Lösemittel enthalten. Sie sind geruchsarm und trocknen schnell. Weiterer Vorteil: Flecken auf der Kleidung lassen sich einfach mit Wasser entfernen. Nachteil: Sie sind nicht so robust wie die lösemittelhaltige Alternative.
  • Kunstharzlacke haben einen erhöhten Glanzgrad und sind strapazierfähiger. Wenn Sie also einen Gegensand lackieren wollen, der besonderen Belastungen ausgesetzt ist, wird dieser mit einem Kunstharzlack länger makellos aussehen. 

Extra-Tipp: PU-Buntlacke sind Acryllacke, die mit Polyurethan angereichert sind. Dadurch sind sie besonders widerstandsfähig. Sie eignen sich sowohl für Holz wie auch für Metall.

Im Sinne der Umwelt sollten Sie nur dann zum Kunstharzlack greifen, wenn der Acryllack nicht den Anforderungen genügt.

Lackieren: So geht’s richtig

Nachdem das Holz abgeschliffen und der richtige Lack ausgewählt wurde, können Sie auch schon loslegen. Falls Sie Ihr Holzmöbel lackieren möchten in Weiß, Blau oder Grün, kann es jetzt losgehen (wenn der Lack besonders widerstandsfähig sein soll, ist eventuell eine Grundierung vorab sinnvoll):

  1. Voranstrich: Beginnen Sie mit den Kanten und bestreichen Sie diese mit Ihrem Wunschlack. Rollen Sie danach direkt in Richtung der Maserung ab und bestreichen Sie die komplette Fläche mit Lack. Lassen Sie die erste Schicht einige Stunden trocknen.
  2. Zwischenschliff: Schleifen Sie mit einem feinen Schleifpapier in der Körnung 240 oder einem Schleifschwamm über die lackierte Fläche, wenn der Lack getrocknet ist. Entfernen Sie nach dem Schleifen gründlich den Staub. 
  3. Lackieren Sie Ihr Lieblingsstück nun ein zweites Mal: Streichen Sie mit dem Pinsel dabei wieder in Richtung der Holzmaserung. Nach dem letzten Pinselstrich lassen Sie das neu gestrichene Stück mindestens 6 Stunden oder über Nacht trocknen. Fertig – die meisten Möbel brauchen keinen Überlack.
Young couple painting wood at home using brushes

Besonderer Anstrich: Shabby Chic

Shabby Chic ist inzwischen längst keine Neuerscheinung mehr, aber bei einigen nach wie vor beliebt. Kein Wunder: Möbelstücke im Vintage-Look haben einfach immer einen besonderen Charme.

Falls Ihnen dieser Stil auch gut gefällt, können Sie ihn ganz einfach zuhause selbst umsetzen. Hierfür lackieren Sie zunächst einen Stuhl, ein Regal oder einen Schrank in einer beliebigen Farbe oder ganz klassisch in Weiß. Anschließend geben Sie Krakelierlack darüber, danach eine weitere Lackschicht. Beim Trocknen verursacht der Krakelierlack Risse, durch die die unterste Farbschicht dann wieder zu sehen ist. Ganz so, als sei die oberste Lackschickt mit den Jahren abgeblättert.

Lackierte Möbel: Pflege und Reinigung

Damit Sie auch lange Freude an Ihrem neuen, alten Holzmöbel haben, sollten Sie folgende Tipps hinsichtlich Pflege und Reinigung beachten:

  • Verwenden Sie kein nasses Tuch, um Flecken zu entfernen, sondern lediglich ein leicht angefeuchtetes Tuch. Wischen Sie danach mit einem trockenen Tuch noch einmal über die Oberfläche – so vermeiden Sie Wasserflecken.
  • Microfasertücher und Putzmittel mit Scheuerpartikeln sollten nicht auf lackierten Oberflächen eingesetzt werden. Sonst können Kratzer entstehen.
  • Stellen Sie keine heißen Getränke auf Ihrem lackierten Möbel ab.
  • Verwenden Sie einen geeigneten Radiergummi oder einen Tropfen Spüli, um Flecken zu entfernen. Falls Sie zum Reinigungsmittel greifen, gehen Sie damit sparsam um und wischen Sie anschließend trocken nach.