5 Gründe, warum Neujahrsvorsätze nicht funktionieren

Neujahrsvorsätze 2023

Jedes Jahr nehmen sich immer wieder die Optimisten unter uns am Silvesterabend vor, im neuen Jahr mehr Sport zu machen, mit dem Rauchen aufzuhören, gesünder zu essen oder weniger am Handy zu hängen. Neujahrsvorsätze sind ein Dauerrenner – dabei scheitern wir in den allermeisten Fällen kläglich mit unseren Vorhaben. Warum ist das so? Und wie gelingt es, dass wir nicht schon nach wenigen Wochen alle Neujahrsvorsätze über Board werfen? Hier kommen fünf Gründe, warum Ihre Neujahrsziele nicht von Erfolg gekrönt sind – und Ideen, wie es vielleicht doch gelingt.

1. Neujahrsvorsätze: kein konkretes Vorhaben

Viele Vorhaben fürs neue Jahr scheitern deshalb, weil sie kein klares Ziel formuliert haben. „Ich werde mich im neuen Jahr gesünder ernähren“ oder „Ich mache nächstes Jahr öfter Sport“ sind keine konkreten Vorhaben. Wenn wir uns etwas vornehmen, ohne genau festzulegen, wann, wo und wie, wird es unheimlich schwer, sich daran zu orientieren und das Ziel im Blick zu haben. 

Denn was genau ist denn das Ziel? Klar formulierte Neujahrsvorsätze können in etwa so klingen: „Ab Januar gehe ich dreimal die Woche joggen“. Oder: „Ab sofort koche ich jeden zweiten Tag mit frischem Gemüse“. Wer sich so konkret festlegt, was er im neuen Jahr ändern will, weiß dann auch genau, was zu tun ist – und merkt sofort, wenn der Vorsatz nicht eingehalten wird.

2. Negativ formulierte Neujahrsvorsätze 

Haben Sie sich auch mal wieder vorgenommen, weniger Süßigkeiten zu essen, weniger Kleidung zu shoppen und nicht mehr so oft aufs Handy zu schauen? Solche Vorsätze sind zwar löblich, lösen aber schon beim Aussprechen keine positiven Gefühle aus. Kein Wunder: Negativ formulierte Neujahrsvorsätze haben immer etwas mit Verzicht oder gar Verboten zu tun. Typischerweise reagieren viele von uns darauf instinktiv wie ein kleines trotziges Kind: Was ich nicht darf, will ich umso mehr!

Besser, Sie formulieren die Neujahrsziele positiv oder verbinden sie mit einer kleinen Belohnung! Statt weniger Süßigkeiten auf die Liste der Vorsätze zu packen, nehmen Sie sich vor, mehr Rohkost und Nüsse als Snack vorzubereiten. Das führt am Ende automatisch zu weniger Schokolade. Dass die positive Formulierung einen direkten Effekt auf den Erfolg hat, wurde übrigens in einer Studie der Universität Stockholm bewiesen. Dabei wurden Probanden in verschiedene Gruppen unterteilt. Manche bekamen konkrete Hilfe für Ihre Vorhaben, andere sollten bewusst aktiv formulieren, was sie ändern wollen, anstatt Verbote zu formulieren. Laut der Studie hatte die Formulierung der Vorsätze sogar einen größeren Effekt als die Unterstützung bei der Umsetzung!

3. Falscher Zeitpunkt

Damit ein Vorhaben gelingen kann, muss nicht nur der eigene Antrieb da sein, sondern auch die Rahmenbedingungen müssen passen. Wer Anfang des Jahres umzieht, eine neue Stelle antritt oder frisch getrennt ist, hat womöglich keine Kapazitäten übrig, Neujahrsvorsätze in die Tat umzusetzen. Wann der richtige Zeitpunkt ist, ist dabei natürlich eine höchst individuelle Frage. Manche finden gerade im Sport die perfekte Ablenkung nach einer schmerzhaften Trennung, andere stürzen sich lieber in die Arbeit oder suchen das Gespräch mit Freunden und Familie. Nur Sie können realistisch einschätzen, ob Sie gerade Zeit, Lust und Geduld haben, jeden Tag frisch zu kochen oder dreimal die Woche joggen zu gehen.

Wenn gerade andere Themen Priorität haben, vertagen Sie Ihre Neujahrsvorsätze auf Ostern oder Pfingsten. Im Frühling fällt manches vielleicht sowieso leichter als im Winter. 

4. Kein Plan zur Umsetzung 

Das Ziel ist das eine, der Weg dorthin das andere. Wer sich vornimmt, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben, aber bisher lieber auf dem Sofa sitzt oder höchstens mal spazieren geht, der wird gar nicht wissen, wie und womit er anfangen soll. Krafttraining oder Ausdauer? Welche Sportart passt zu mir – und worauf muss ich achten? Genau das gleiche gilt für das klassische Vorhaben, die unliebsamen Extrakilos loszuwerden. Wenn Sie sich hierfür keinen Plan machen, WIE Sie die Kilos konkret loswerden wollen, wird es schwierig, auf der Waage Erfolge zu sehen. Denn gesundes Abnehmen gelingt nicht innerhalb weniger Tage!

Beschäftigen Sie sich am besten schon vor Ihren Neujahrszielen damit, wie Sie sie erreichen können. Informieren Sie sich beispielsweise über Probestunden im Fitnessstudio oder testen Sie Online-Kurse, um herauszufinden, was Ihnen Freude bereitet. Umso mehr Gedanken Sie sich über das WIE gemacht haben, desto größer sind die Erfolgsaussichten.

5. Unrealistische Neujahrsvorsätze

Zuletzt noch der wahrscheinlich häufigste Grund, warum es mit den Neujahrsvorsätzen einfach nicht klappen will. Oft nehmen wir uns gegen Ende des Jahres etwas vor, das mit einer gewissen Euphorie einhergeht, dass im neuen Jahr alles besser, schöner und einfacher wird. Ein gewisser Optimismus in allen Ehren – aber die wenigsten werden von einem Tag auf den anderen vom Kettenraucher zum Nichtraucher. Und wenn Sie oft erst abends um 19 oder 20 Uhr von der Arbeit nach Hause kommen und gestresst sind, werden Sie nicht jeden Abend noch Lust haben, aufwendig zu kochen. 

Wer sich unrealistisch hohe Ziele setzt, wird mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht feststellen, dass dieNeujahrsvorsätze Vorsätze bleiben. Feiern Sie also die kleinen Erfolge, die sogenannten Babysteps. Und legen Sie besser Etappensiege oder kleinere Vorhaben fest, die Sie dafür auch erreichen können. 

Übrigens: Laut Statista gelingt es zwei Drittel der Menschen nicht, ihre Neujahrsziele langfristig einzuhalten. Mit realistischen, positiv formulierten und konkreten Zielen, die wirklich zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passen, gehören Sie 2023 aber vielleicht doch zu den restlichen 20 Prozent, die ihre Vorsätze tatsächlich einhalten. 

Bildquelle: istock.com / unsplash.com

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