
Bislang knackt der Sommer 2023 in Norddeutschland keine Temperaturrekorde. Ganz anders sieht es in Südeuropa aus, wo die extreme Hitze zur ständigen Begleiterin geworden ist. Und auch in Deutschland müssen wir uns aufgrund des Klimawandels vermehrt auf heiße Sommer einstellen. Die Wohlfühlgrenze liegt dann bei vielen Menschen bei rund 30 Grad – jenseits dieser Marke machen uns die Temperaturen stark zu schaffen. Unsere Tipps gegen Hitze sorgen im Alltag dafür, dass Sie auch bei heißen Temperaturen einen kühlen Kopf bewahren.
1. Viel trinken – und am besten lauwarm!
Im Sommer zu schwitzen, wird meist als lästiges Übel empfunden. Für den Körper ist Schweiß aber notwendig, damit er seine Temperatur regulieren kann. Wer viel trinkt, erleichtert dem Organismus die Arbeit. Erwachsene sollten mindestens zwei Liter pro Tag zu sich nehmen, möglichst gleichmäßig über den Tag verteilt. Bei starkem Schwitzen darf es auch das Doppelte sein. Wer zu wenig trinkt, wird müde, bekommt Kopfschmerzen – und im Extremfall einen Kreislaufkollaps.
2. Lockere und luftige Kleidung tragen
Eng anliegende Kleidung lässt keine Luft an die Haut und vermindert den Kühleffekt beim Schwitzen. Besser eignen sich lockere Hemden und Blusen sowie weit geschnittene Hosen und Röcke aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle oder Seide in hellen Farben. In Kleidung, die wenig Haut bedeckt, riskiert man nicht nur einen Sonnenbrand, sondern die Sonne heizt den Körper auch stärker auf.
Tipp: Ein Hut mit breiter Krempe schützt den Kopf und das Gesicht.
3. Leichtes Essen wählen
Oft hat man im Sommer gar keinen Appetit auf schwere, fettige Kost. Das kommt nicht von ungefähr: Je schwerer verdaulich die Speise auf dem Teller, desto mehr Energie müssen Magen und Darm aufwenden. Hier ein paar kulinarische Tipps gegen Hitze:
- Setzen Sie auf leicht verdauliche Gerichte mit Obst, Gemüse, magerem Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchten.
- Wassermelonen, Gurken, Tomaten, Beeren und Brokkoli sind reich an Wasser und Elektrolyten wie Kalium und Magnesium.
- Essen Sie Gerichte, die weder heiß noch eiskalt sind, sondern besser lauwarm.
- Vermeiden Sie lange Lagerzeiten von verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Denn die Hitze begünstigt das Wachstum von Bakterien wie Salmonellen.
Tipp: Leichte und dennoch sättigende Sommergerichte sind Bowls – wie z.B. diese Superfood-Bowl mit Falafel und Petersilie.
4. Nur morgens oder abends sporteln
Sport ist auch im Sommer für den Körper wichtig und gesund. Allerdings müssen Sie bei Hitze keine Höchstleistungen anpeilen. Wer sein Training in die kühlen Morgen- oder Abendstunden verlegt, schont den Organismus. Trinken Sie während und nach dem Sport reichlich und wechseln Sie verschwitzte Kleidung zügig, sonst kühlt der Körper aus.
Tipp: Funktionskleidung aus Kunstfasern reduziert diesen Effekt und eignet sich besser als ein Baumwoll-Shirt.

5. Richtig lüften
Zugegeben, in Sachen Tipps gegen Hitze liegt dieser auf der Hand, aber dennoch wollen wir ihn nicht unerwähnt lassen. Viele haben dann doch gerne mal tagsüber das Fenster auf Kipp. Das ist allerdings kontraproduktiv: Mittags gelangt nur warme Luft nach innen. Besser ist es, Sie lüften früh morgens einmal in allen Räumen und öffnen dafür Fenster und Türen weit. Ab Vormittag sollten diese dann bis in die Abendstunden geschlossen bleiben. Natürlich gibt es in der Wohnung auch noch mehr Maßnahmen: von der Verwendung von Jalousien bis hin zur lauwarmen Dusche.

6. Nur mit Sonnenschutz
Gut eingecremte, geschützte Haut hält zwar die Hitze nicht fern – dafür aber UV-Strahlung, die Ihre Haut nachhaltig schädigen kann. Im Idealfall verwenden Sie das ganze Jahr über Sonnenschutz im Gesicht. Im Sommer hat die Sonne aber deutlich mehr Kraft – außerdem sollten Sie jetzt auch den Körper bzw. alle nicht bedeckten Stellen eincremen. Dabei gilt in diesem Fall: Mehr ist mehr. Und zwar in Bezug auf den Lichtschutzfaktor, aber auch auf die Menge. Nutzen Sie eine Creme mit mindestens LSF 30, besser 50. Als Faustregel für die Menge gilt: zwei Finger pro Körperregion (Gesicht, Arm, Unterschenkel, Oberschenkel).
Außerdem wichtig: Auch wenn der Himmel wolkenverhangen ist oder ein angenehmer Wind geht, ist Eincremen Pflicht!
7. Extremer Hitze aus dem Weg gehen
Ihr Weg ins Büro führt mitten durch die Stadt, vorbei an Betonbauten oder Asphaltplätzen? Meiden Sie Orte mit direkter Sonneneinstrahlung und wählen Sie im Zweifel lieber schattige Umwege durch Parks und Grünflächen. Wenn möglich, halten Sie sich während der heißesten Tageszeit – zwischen 11 und 17 Uhr – möglichst wenig draußen auf.
8. Halten Sie den Körper kühl
Manchmal kann man warmen Räumen nicht entkommen – schließlich muss die Arbeit ja auch im Sommer erledigt werden. Wenn es in Ihrem Büro oder zuhause trotz aller Maßnahmen fast so heiß wie draußen ist, können folgende drei einfache Tipps Ihren Körper angenehm kühlen:
- Legen Sie feuchte, kühle (aber nicht kalte) Umschläge auf Arme, Beine, Stirn und Nacken.
- Machen Sie sich ein kühles Fußbad in einer kleinen Wanne oder einem Eimer.
- Benutzen Sie zwischendurch kühlende Lotions und Sprays.
9. Machen Sie Siesta
Für die Spanier längst eine Selbstverständlichkeit, für uns bei immer heißeren Sommern auch eine sinnvolle Maßnahme: Verlängern Sie, wenn möglich, Ihre Mittagspause und machen Sie vielleicht ein kleines Nickerchen an einem kühlen Ort. Hitze strengt an, Ihr Körper wird Ihnen die kleine Auszeit während den heißesten Stunden danken. Vielleicht können Sie unter der Woche morgens etwas früher anfangen zu arbeiten oder abends noch ein Stündchen dranhängen? Nach einer Erholungspause geht die Arbeit auch sicher leichter von der Hand.

10. Achten Sie auf hitzebedingte Beschwerden
Bei hohen Temperaturen fühlen sich viele von uns nicht mehr wohl. Während junge Erwachsene Hitze aber meist nur als unangenehm empfinden, kann sie gerade für die Kleinsten und ältere Menschen bedrohlich werden. Daher ist einer der wohl wichtigsten Tipps gegen Hitze: bei folgenden Symptomen um Hilfe bitten oder einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen:
- Benommenheit und Schwächegefühl
- Schwindel
- Übelkeit
- Krämpfe
- Sehr rote oder sehr blasse Haut
- Erbrechen
- Bewusstseinstrübung