7 Zero-Waste-Tipps: Wie esse ich nachhaltig?

Das Thema Nachhaltigkeit ist in Bezug auf Lebensmittel ein weites Feld!
Und trotzdem kann jede und jeder Einzelne von uns schon mit kleinen Maßnahmen viel bewirken!
Deswegen haben wir hier 7 praktische Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln zusammengestellt. Die meisten davon nützen übrigens nicht nur der Umwelt, sondern auch ihrem Geldbeutel.

1. Ungemein gut – ganz unverpackt

Plastikverpackungen sind schädlich für die Umwelt und fürs Klima. Zwar haben wir in Deutschland kein Entsorgungs-problem, dafür wird für die Herstellung von Plastik eine Menge an Rohstoffen, Wasser und Energie verbraucht. Glücklicherweise gibt es heute immer mehr verpackungs-freie Läden, die weitgehend auf Einwegverpackungen verzichten. Stattdessen werden Waren zum Abfüllen für die eigenen Behältnisse oder in wiederverwendbaren Pfand-Behältern angeboten. Hier können Sie neben Ihren Lebensmitteln auch Seife oder Waschmittel plastikfrei einkaufen.

Eine Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hielt im exemplarischen Vergleich von vier „unverpackt“ Läden zu vier Bioläden fest, dass man in Unverpackt Läden 84% Gewicht an Verpackungen ein-sparen kann.

Aber wo gibt es solche Läden? Die Antwort: Zum Glück in immer mehr Städten und Orten, auch in Hamburg und Hannover! In Hannover gibt es zum Beispiel gleich drei Filialen von „Lola – der Loseladen“, in Hamburg gibt es unter anderem die drei bekannten Anbieter „Ohne Gedöns“, „Stückgut“ und „bio.lose“. Wo genau in Ihrer Umgebung „Unverpackt Läden“ zu finden sind, können Sie der Übersicht des Unverpackt Verbands entnehmen (https://unverpackt-verband.de/map).

2. Günstig schlemmen – Gutes tun

Wie wäre es, abends nach der Arbeit beim Lieblingsitaliener ein Überraschungsgericht abzuholen, zu einem stark vergünstigten Preis – und damit noch Gutes zu tun? Klingt zu gut um wahr zu sein? Mit der App „to good to go“ ist genau das möglich. Denn in vielen Restaurants, Cafés, Hotels und Bäckereien landet Ware in der Tonne, die noch genießbar ist. Die App (www.toogoodtogo.de) meutert im besten Sinne gegen die weltweite Verschwendung von mehr als einem Drittel der Lebensmittel. In Kooperation mit über 16.000 Betrieben – die Zahl der teilnehmenden Unter-nehmen wächst täglich – werden Ihnen sicher auch in Ihrer Nachbarschaft sogenannte Überraschungstüten angeboten. Sie können zwar keine genaue Bestellung aufgeben, dafür erhalten Sie im Gegenzug einwandfreie Ware für kleines Geld. Neben großen Unternehmen wie Nordsee, Edeka oder Alnatura sind inzwischen auch viele kleine, lokale Betriebe in der App registriert.

3. Brot und Brezel von gestern kaufen

Gerade bei Bäckereien landen jeden Abend große Mengen an Brot und Backwaren im Müll. Viele Bäckereien spenden heutzutage einen Teil der Ware an gemeinnützige Organisationen wie „die Tafel“, aber trotzdem bleiben oft immer noch einige Backwaren übrig. Viele Bäckereien verkaufen daher inzwischen spät abends oder am nächsten Tag noch die Ware vom Morgen beziehungsweise von gestern zu einem Schnäppchenpreis. Die Bäckerei Rohlfs in Hamburg betreibt in Bramfeld zum Beispiel eine „Gutes von Gestern“-Filiale. Und im Café May auf der Reeperbahn gibt es ab circa 23 Uhr übrig gebliebene Backwaren umsonst.

Tipp: Fragen Sie im Zweifel bei der Bäckerei-Filiale Ihres Vertrauens nach, ob es dort ähnliche Aktionen gibt. Die meisten Bäckereien sind froh, wenn sie Wege finden, weniger Ware in die Tonne werfen zu müssen!

4. Lebensmittel teilen

Wer kennt das nicht: Man fährt in den Urlaub und beim Blick in den Kühlschrank wird klar, dass der Joghurt, der Käse und das liegengebliebene Obst bis zur Rückkehr nicht mehr genießbar sind. Anstatt die übrigen Lebensmittel in die Tonne zu werfen, gibt es dank „Foodsharing“ heute zum Glück eine gute Alternative: In Hamburg gibt es beispiels-weise 21 sogenannte Fairteiler. Das sind öffentliche Kühlschränke, in denen jede und jeder Lebensmittel disponieren kann, die nicht mehr gebraucht werden. Andersherum kann man hier auch mitnehmen, was man gebrauchen kann. Wer sich online registriert, kann darüber hinaus auch Warenkörbe für andere Nutzer erstellen, die diese dann direkt zuhause abholen können.

5. Auf die inneren Werte achten

Mögen Sie krumme Salatgurken? Bestimmt! Wenn diese grünen Wasser-Spender nicht aussortiert würden, ehe sie ihren Weg in den Lebensmittelmarkt und damit zu Ihnen finden können. Denn ein beträchtlicher Teil der Obst- und Gemüse-Ernte wird auf dem Feld zurückgelassen, zur Energieverwendung verwendet oder gar vernichtet, nur weil es seiner Form nach nicht der Norm entspricht. Das Unternehmen etepetete (www.etepetete) nimmt sich der vitaminreichen Stiefkinder an, die ein bisschen anders aussehen und verschickt frische Bio-Kisten direkt vom Acker an Ihre Haustür. Klimaneutral, versteht sich.

6. Selber anbauen

Vielleicht haben Sie ja auch Lust, selbst anzubauen. Hierfür brauchen Sie keinen Garten, sondern mieten sich bei den Ackerhelden (www.ackerhelden.de) ein Stückchen Acker, auf dem Sie nach Herzenslust zwischen Mitte Mai und Ende Oktober ihr eigenes Biogemüse säen, pflanzen und ernten können. Die Ackerflächen sind jeweils nach den Richtlinien der Anbauverbände Bioland, Demeter oder Naturland zertifiziert und vorbepflanzt. Es kann also direkt losgehen!

7. Einfrieren statt wegwerfen

Ob gekauft oder selbst angebaut – manchmal kommt man nicht zum Kochen, hat sich mit der Menge verschätzt oder vergessen, dass da ja noch ein Paket Paprika im unteren Kühlschrankfach liegt. Vieles, was auch zuhause im Müll landet, könnte stattdessen eingefroren werden.
In dem Fall wird der Gefrierschrank zum Lebensmittel-Retter und bewahrt nicht nur Ihr regionales Obst und Gemüse bis in den Winter auf.

Und so leicht frieren Sie Ihre Lebensmittel ein:

  1. Zunächst einmal heißt es Waschen, Putzen und Portionieren. Auf diese Weise minimieren Sie den Aufwand, wenn Sie ihre Lebensmittel nach dem Auftauen zubereiten wollen.
  2. Gemüse sollten Sie vor dem Einfrieren blanchieren, damit unerwünschte Mikroorganismen abgetötet werden. Auch Farbe und der Vitamin-C-Gehalt bleiben so besser erhalten.
  3. Die Art der Verpackung richtet sich danach, ob sie flüssige oder feste Lebensmittel einfrieren. Da sich Flüssigkeit beim Gefrieren ausdehnt, füllen Sie den Behälter maximal bis zwei Zentimeter unter den Rand. Bei festem Inhalt gilt: Je weniger Luft der Behälter enthält, desto weniger trocknet auch das Lebensmittel aus.
  4. Bei besonders empfindlichen Lebensmitteln wie Spargel, Beeren oder Fisch empfiehlt sich ein unverpacktes Vorgefrieren auf einem Tablett, bevor es portioniert verstaut wird. So lässt sich vermeiden, am Ende vor einem vereisten Klumpen zu stehen.


Extra-Tipp: Beschriften Sie die Boxen mit dem Datum, wann Sie die Lebensmittel eingefroren haben.
Hier eine kleine Übersicht, was wie lange haltbar ist:
Gemüse: 8-12 Monate
Obst: 9-12 Monate
Fisch: 2-4 Monate
Käse: 3-6 Monate
Backwaren: 2-4 Monate
Fleisch: je nach Tier- und Zubereitungsart 2-12 Monate
Gulasch: 12 Monate
Frikadellen: 3 Monate
Schweinefleisch: 4-7 Monate

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